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 Krankheiten
kaiman Offline

Erfahrenes Mitglied

Beiträge: 54

23.04.2004 21:37
PBFD - die unheilbare Schnabel und Federkrankheit Antworten

Es treten immer wieder die selben Probleme auf: der Vogel verliert ohne erkennbaren
Grund ständig seine neu wachsenden Federn. Man könnte denken, das es ein
typischer Rupfer ist, wäre da nicht der Federausfall am Kopf (bei Einzelhaltung).
Zudem verändert sich der Schnabel, er wächst unkontrolliert und wird häufig von
einem Schnabelschwamm (Pilz) befallen.

PBFD-Symptome:

Die Papageien verlieren Federn, das soll aber nicht heißen, das alle Federn
verlierenden Papageien die gefürchtete Schnabel-, und Federkrankheit
( im weiteren Text kurz PBFD genannt ) haben, aber man kann es nicht ausschließen.
PBFD ist ein Circovirus und leider sehr ansteckend. Früher hatte man geglaubt,
das nur Kakadus befallen werden können. Heute hat es sich aber bewiesen, das
auch andere Papageienarten PBFD bekommen können. Es gibt Papageien, die
immer infiziert sind und jahrelang keine Symptome zeigen, aber über Federstaub
andere Tiere anstecken. Jungtiere im Nest können genau so betroffen sein wie
erwachsene Papageien. Bei älteren Papageien ist das Ansteckungsrisiko geringer,
weil das Immunsystem besser ausgebildet ist.


Wie kann man die Krankheit sehen/erkennen ?

Bei ganz jungen Papageienbabys sind die Federn (Puderdunen) unter den Flügeln
unterentwickelt, die Federn sind dadurch bedingt fast federstaubfrei.
Es können bei manchen Tieren Rückenfedern ohne Schmerzen raus gezogen werden.
Die Federscheiden sind am Ende abgestorben und das normalerweise vorhandene Blut
schwärzlich eingetrocknet. Meistens betroffen sind neben den Puderdunen die Rücken
und Schwungfedern. Die neuen Federn wachsen nur bis zur halbe Länge, und sterben
dann wieder ab und fallen aus.
Bei etwas älteren Papageien, die sehr starken Gefiederstaub produzieren fällt im
frühen Stadium auf, dass der normalerweise durch Gefiederstaub grau wirkende
Schnabel wie frisch poliert aussieht. Das selbe gilt auch für die Krallenhaut.
Die Federn wirken wie gerade abgeduscht oder gebadet. Wenn man dann die
Schwungfedern von unten ansieht, fällt oft eine schwärzlich eingetrocknete Blutmasse
in der Federscheide auf. Im fortgeschrittenen Stadium wird der Papagei infolge der
Schwächung seines Immunsystems durch den Virus von Bakterien- und
Pilzinfektionen heimgesucht.

Sehr oft wird auch der Schnabel von diversen Infektionen nicht ausgelassen.
Der Schnabel wächst oft unkontrolliert und zeigt einen typischen Pilzbefall am
oder im Schnabel (Gaumen). Im Endstadium der Krankheit sind fast keine
Federn mehr vorhanden, die noch nachwachsenden Federn fallen schneller aus.
Spätestens hier sollte man aus ethischen Gründen den Vogel von seinem Leiden
erlösen. Diese beschriebene Krankheitsgeschichte kann von 6 Monate bis zu
mehreren Jahren dauern. PBFD ist in zweierlei Hinsicht so schlimm :

PBFD ist enorm ansteckend. Es können noch nicht optisch erkrankte Papageien
andere Papageien infizieren. Man bemerkt die Krankheit vielleicht erst Jahre später.


PBFD ist nicht heilbar.

Man kann mittels einer DNA Analyse von Blut oder Gewebe, den Virus erkennen.
Das Verfahren ist sehr aufwendig in Europa, nur in England durchgeführt.
Die Ansteckung kann auch durch einen einmaligen Kontakt über Staub
(auch an der Kleidung von Besuchern) erfolgen

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